Dienstag, 29. Mai 2007

Eine Zeit der Harmonie in Südspanien

Der erste Artikel ist ein abgerundeter Kurzbericht, der eine ursprüngliche Lebensweise näherbringen soll, welche auch kürzlich im Magazin "Natürlich Leben" veröffetlicht wurde. Die zweite Version ist noch nicht ganz fertig. Das ist ein detaillierter Reisebericht mit einigen kritischen Kommentaren zur Rainbow- und Rohkostszene. Beide Artikel ergänzen sich. Ich habe die Überschriften ohne Text schon mal hier reingesetzt und werde nach und nach die Texte dazu einfügen. Wer mag, kann mir gerne schreiben und Kommentare dazu einfügen entweder über eine e-mail an mich oder direkt über Blogger, damit der Artikel weiter wächst. Denn es geht darum, der WAHRHEIT näherzukommen zum Thema "Strahlende Gesundheit", und da bin ich auf eure Mithilfe angewiesen! 11.10.2007 EIN HIPPIE-CAMP IN SÜDSPANIEN An Spaniens Mittelmeerküste war ich im vergangenen Frühjahr bei einem dreiwöchigen Urkost-Camp. Nach mehreren anderen Urkost-Veranstaltungen war dies für mich eine besondere Nummer. Gemeinsam für die Urmethodik! Seit 9 Jahren kenne ich bereits den Großen Gesundheits-Konz und weiß, dass Gesundheit ein Ergebnis der Lebensweise ist. Ich steigerte meinen Anteil an Urnahrung und Urbewegung erheblich. Mehrmals machte ich auch Anläufe in Richtung konsequenter Urkost – bei Veranstaltungen, gemeinsam mit Gleichgesinnten, funktionierte das wunderbar. Zu Hause aber, in der Kleinstadt Wesel im Ruhrgebiet, esse ich bis heute auch Kochkost. Die Vorgaben der „100%-Urkost-Hardliner“ erscheinen mir wie Extremsport für die Seele. Dabei ist Gesundheit doch ein Grundrecht für alle und nicht nur für willensstarke „Extremsportler“! Sicher, die Wildkräuter helfen sehr bei der Umsetzung, und nach einer Übergangszeit wird man immun gegen die Verführungen der Kochkost-Welt. Ich bewundere diese Urmethodiker! Doch offensichtlich kommen nur wenige Menschen dahin. In der Urzeit gab es keine Kochkost-Verführungen, und die Menschen hatten nur Urmethodiker als Freunde. Daher erscheint es mir wichtig, dass wir untereinander Kontakte pflegen, Freundeskreise aufbauen, Camps und Wanderungen machen und schließlich auch eine Urkost-Gemeinschaft gründen. Die Hippie-Bewegung Im Juli 2006 fragte mich ein alter Bekannter, ob ich mal zu einem Camp mitkommen wolle, wo Hippies ihre gesellschaftlichen Vorstellungen von Liebe, Frieden, Freiheit und Zusammenleben im Einklang mit Natur und Kosmos ausleben. Hier können wir uns lösen von den Strukturen der Konsumgesellschaft, von Elektrizität, Autos und unserer normalen Beziehung zum Geld. Das Ganze hörte sich interessant an; ich forschte im Internet nach Treffen (oder „Gatherings“) dieser Art. Bald entdeckte ich, dass Meenhard Fokken, der ja manchmal Artikel für Natürlich Leben schreibt, zu einem speziellen Urkost-Gathering in Südspanien im Frühjahr 2007 einlud. Das Gathering dauerte dreieinhalb Wochen lang; ich war 18 Tage dort. In Südspanien Am Samstag, dem 17. März, entdeckte ich nach einem längeren Fußmarsch das Camp an einem Strand, der vom Tourismus verschont geblieben ist. Deshalb liefen einige herum, wie Gott sie schuf. Sie empfingen mich herzlich, und kurz danach fand auch schon die erste Gesprächsrunde („Talking-Circle") statt, in der wir uns vorstellten, unsere Wünsche und Erwartungen mitteilten, Fragen stellten und Organisatorisches besprachen. Dabei ging ein Redestab („Talking-Stick") durch die Runde, wobei nur derjenige sprach, der den Talking-Stick in der Hand hielt. Es ist ein angenehmes Gefühl, beim Reden nicht von anderen Leuten unterbrochen zu werden. Schon bald ging es um Ernährungsfragen, denn viele haben noch nie etwas von „Urkost" gehört (eine Einführung in die Roh- und Urkost fand erst einige Tage später statt). Was wir machten Es gab Frühsport, Wildkräuterführungen, Wanderungen, Workshops zur Rohkost, zur Überlebensausrüstung und zum Tarp-Aufbau, Meditation, Reiki, Körpererfahrung und Sing-Abende am Lagerfeuer. Gut gefiel mir beim Rohkost-Workshop, dass die kleinen Meinungsverschiedenheiten nicht zu dogmatischen Diskussionen führten. Die Teilnehmenden erhielten einen Überblick über die gesamte Rohkostszene. Auch hatten sie beim Essen die Freiheit, vieles auszuprobieren im Rahmen der veganen Rohkost. Einer fastete sogar 25 Tage lang! Die Nächte verbrachten wir in Zelten direkt am Strand oder auf dem Berg, der unmittelbar hinter dem Strand sich erhob. Mit einer Hacke schafften wir uns Ebenen. Einige schliefen auch unter Tarps (Plastikplanen) oder ganz unter freiem Himmel. Das Essen Bei unseren gemeinsamen Mahlzeiten („Food-Circles") verteilten wir die Speisen dekorativ auf einem Tuch und setzten uns drum herum. Zu Beginn hielten wir uns die Hände und sangen gemeinsam. Es gab das zu Essen, was wir auf unseren Spaziergängen gratis fanden (Wildkräuter, Kaktusfeigen und spanische Mispeln, auch Nisperos genannt, massenhaft) und was wir auf einer benachbarten Bio-Finca einkauften: Orangen, Avocados, Tomaten, Paprika, Erdbeeren, Salat, Mangold, Ingwer, Johannisbrot, Zuckerrohr, Zitronen, Mandeln, einmal sogar Papaya, hin und wieder mal Cherimoyas (die Zeit war fast vorbei), Zwiebeln, Knoblauch, Dicke Bohnen, Sellerie, Koriander, Möhren, Fenchel, Süßkartoffeln, Broccoli und Blumenkohl. Hinzu kamen biologische Nüsse, Sesam, Sonnenblumenkerne und Buchweizen aus einem Reformhaus. Und natürlich auch Heilerde. Meistens aßen wir gegen 11 und 18 Uhr gemeinsam. Es stand aber jedem frei, daran teilzunehmen. Man konnte sich auch zwischendurch nach Herzenslust in der Küche bedienen. Als Regenschutz hatten wir eine große Plane (5 x 8 m) aufgespannt. Das Geld für die Einkäufe kam auf freiwilliger Basis zusammen; einmal pro Tag machte ein sogenannter „Magischer Hut“ die Runde. Teilnahmegebühren sind bei den Hippies tabu; sie zahlen je nach Größe ihres Geldbeutels. Und das Schöne daran ist, dass stets genug Geld zusammenkommt! Ein Besuch mit Folgen Wer „etwas Warmes“ essen wollte, ging in die 3 km entfernte Stadt Nerja; auf dem Camp wurde die Ur- oder Rohkost stets eingehalten. An einem Freitagabend jedoch besuchten 13 Leute von uns die „Zwölf Stämme", eine christliche Gemeinschaft. Es war ein schöner Abend, mit Musik und Tanz (eine Art hebräische Folklore, mit Syrtaki-ähnlichen Reigentänzen). Befremdlich empfanden wir die „Vorschriften“ (so will ich sie bezeichnen) ihrer Kleidung, Haartracht und Musik. Von ihrer Gastfreundschaft waren wir jedoch sehr angetan. Auf dem Abend sind wohl alle aus unserer Gruppe außer einer (der fastete) von der Urkost abgewichen; das Essen war zwar vegetarisch, aber nicht roh. Einige bemerkten bald unangenehme Folgen; ich fühlte mich am nächsten Morgen elend und schlapp. Zum Frühstück nahm ich nur Heilerde und Wasser. So schaffte ich am nächsten Tag auch eine Wanderung über die Berge, bei der wir erst nach neuneinhalb Stunden abends wieder ankamen. Dieses Erlebnis hat mir eindrucksvoll vor Augen geführt, dass – entgegen der allgemein verbreiteten Meinung – mit einer Rohkost-Ernährung sehr wohl körperliche Leistung möglich ist. Die Leute Bei dem Treffen habe ich viele herzliche Leute kennen gelernt, die mir sehr sympathisch waren. Auch viele musikalische Leute waren dabei. Eine junge Frau sang besonders schön; ich begleitete sie oft und gerne auf meiner Gitarre. Besonders Spaß hatten wir, als wir an dem bekannten Song 'I can see clearly now' am Satzgesang feilten“. Später zeigte sie mir eine CD mit selbstgeschriebenen Liedern zu ihrem (natürlichen) Lebensweg; ich möchte sie euch weiterempfehlen. Ihr könnt sie für 15 € bestellen per e-Mail bei
Eine Kostprobe von ihrer Musik ist auf Ihrer Internetseite:
zu finden. Gesang und Musik waren schon immer ein Teil der Hippie-Bewegung, wie leider auch der Haschisch-Konsum. Doch viele von ihnen sind auch recht gesundheitsbewusst, und diese hat die Veranstaltung erfolgreich angesprochen – nicht nur 68-er Veteranen, sondern hauptsächlich die jüngere Generation von 20 bis 30 Jahren. Insgesamt habe ich etwa 60 Leute aus verschiedenen Ländern kommen und gehen sehen; meistens waren 15 bis 20 Leute anwesend. Einer kam zu Fuß – aus Österreich! Es herrschte eine entspannte, friedliche Atmosphäre, wie ich sie bei anderen Rohkost-Veranstaltungen nicht so intensiv erlebt habe. Mir ist aufgefallen, dass ich sehr viele weibliche Teilnehmerinnen schön fand. Sie hatten so eine offene, lockere und natürliche Ausstrahlung. Zieht eine Veranstaltung dieser Art hauptsächlich Menschen an, die schön sind – innerlich und äußerlich? Fast alle, die ich auf dem Camp kennen gelernt habe, fühlten sich dort ebenso wohl wie ich. Daher legten wir auch gleich einen Termin fürs nächste Mal fest: 21. 03. bis 06. 04. 2008! Bei der Rückreise, als ich wieder in Deutschland gelandet war, musste ich auf dem Flughafen schmunzeln: Jemand hinter mir pfiff die Melodie von „I can see clearly now“. Fazit Strahlende Gesundheit im Alleingang ist – für die Allermeisten – schwer zu erreichen. Das beweist die Realität. Das Camp hat viele zu einer natürlicheren Lebensweise ermutigt. Auch die Bildung eines Freundeskreises in der näheren Umgebung und die Gründung einer Rohkost-Kommune können helfen. An Letzterem arbeitet eine Gruppe aus dem Camp. Das Rainbowforum ist hier zu finden: http://www.rainbowinfo.de/wp/

Außerdem gibt es einen Verein, der bestrebt ist Rohkost-Kommunen zu fördern. Die Homepage ist http://wachtbergerrohkosttreffen.de/
dort könnt ihr auch unter "Kontakt" einen der Initiatoren des Projektes, Frank J., anmailen. Es ist geplant, zunächst in der Eifel eine Kommune zu gründen und später mal in Südeuropa...

Kontakt: Manuel K. robin.finn@gmx.de